Grundlagen und KonzeptStörungen der Sexualität sind häufige Verursacher seelischer und körperlicher Probleme oder Partnerschaftskonflikte. Sie können aber auch ihrerseits die Folge komplexer, meist chronischer z. B. urologischer, gynäkologischer, onkologischer, cardiologischer, endokrin-metabolischer, rheumatologischer, neurologischer Erkrankungen, HIV- Infektion oder deren Therapie sein. Sexuelle Störungen (der Funktion, des Verhaltens, der Geschlechtsidentität) betreffen aber nicht nur den Patienten selbst, sondern auch seine Partnerschaft und allenfalls seine Familie und haben daher auch gravierende gesellschaftspolitische Auswirkungen.
Die eben genannte Tatsache, gemeinsam mit der Höhe der Prävalenzraten (z. B. Laumann 1994) sexueller (Funktions-) Störungen und vor allem deren klinischer Relevanz als Verursacher„hohen Leidendrucks und zwischenmenschlicher Schwierigkeiten“ (DSM-IV) mit ihren Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden (WHO) verlangen nach ärztlicher Beratungs- und Behandlungskompetenz. Diese wird auch von den Patienten erwartet, ist aber derzeit aufgrund von Tabuisierung, Unterschätzung der Quantität des Problems und fehlender Ausbildung weithin nicht vorhanden.
Diesem Mangel sollen die beiden Module des Lehrgangs, ausgehend von der Vermittlung von Basiskenntnissen bis hin zu einer fundierten Qualifikation Abhilfe schaffen. Angesichts der Vielfalt von Erkrankungen in deren Kontext sexualmedizinische Kompetenz gefordert ist, richtet sich dieser Lehrgang an ein breites Spektrum von Allgemeinmedizinern, Urologen, Gynäkologen, Onkologen, Internisten, Rheumatologen, Endokrinologen, Dermatologen, Neurologen, Psychiatern, Jugendpsychiatern, Pädiatern, und viele andere. |
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